Wanderausstellung Jugendarmut

Rektor Domaschka konnte bei der Veranstaltung zahlreiche geladene Besucher in der Aula der Stephani-Mittelschule begrüßen, darunter Karl-Heinz Fitz, den zweiten Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen und Thomas Thill, Jugendgerichtshelfer und Vorsitzender der Präventionswegweisers e. V. im Landkreis Weißenburg. Daneben waren Gäste aus den Schulen, der Poiltik und der Jugendsozialarbeit ebenso vor Ort wie Vertreter der Banken und des Handwerks, um ihr Interesse bei der Eröffnung der Wanderausstellung zu bekunden.

Domaschka machte deutlich, dass die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe natürlich für Jugendliche zwischen Ost und West und zwischen Stadt und Land sehr unterschiedlich verteilt seien, dass aber in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren die Armut der Menschen in einem erheblichen Umfang gestiegen sei, wie Statistiken und die Reichtums- und Armutsberichte untermauern.

Jugendarmut jedoch werde in der öffentlichen Diskussion nur selten explizit benannt, hierzu fehlen oft auch statistische Daten. Jugendarmut ist nicht nur materielle Armut, sondern differenziert Armut als Zusammentreffen von Unterversorgungslagen und sozialen Benachteiligungen; dies schließt emotionale, soziale und kulturelle Armut ein. Ausgangslage von Armut sei dennoch zunächst die monetäre Armut.

Junge Menschen seien in der Regel zusammen mit ihren Familien arm, und zwar entweder in einer Bedarfsgemeinschaft oder einem Schwellenhaushalt, die – trotz Arbeit – oft knapp über dieser Einkommensgrenze liegen. Diese Familienarmut präge die Armut von jungen Menschen, wobei diese aufgrund altersspezifischer Bedürfnisse Armut oft anders erfahren als Kinder.

Wenn Geld für Sport, Kultur, Kleidung und Essen fehle, werde dies im Jugendalter über den Ausschluss aus Cliquen und Peer-Gruppen besonders spürbar.

Armut grenzt sozial aus.

Domaschka benannte wichtige Faktoren, die Jugendarmut beeinflussen können:

  • Bildung und Ausbildung
  • Soziale Ausgrenzung
  • Gesundheitsfürsorge
  • Wohnungslosigkeit
  • Schulden

Im Anschluss präsentierte die Klasse 9dM ihren Rap "Schweiß, tropf, ich zitter", den sie schon als ihren Beitrag bei der Auftraktveranstaltung in Treuchtlingen geleistet hatten, in gewohnt professioneller Art und erhielten dafür den verdienten Beifall.

Zum Abschuss lieferten 6 Jungen und Mädchen Hintergrundinformationen zu den Wandplakaten, die noch bis zum 06.05. in der Aula ausgestellt sind und zur Diskussion anregen sollen.

"Jungen Menschen in prekären Lebenslagen Gesicht und Stimme geben“ – dafür steht die Ausstellung im Rahmen der Initiative Jugend(ar)mut der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS). Sie gibt Einblick in die Lebenslagen und Bewältigungsstrategien prekärer Situationen junger Menschen. Dies sollte das Ziel dieser veranstaltung sein. Der Schule ist dies in dieser Form vorzüglich gelungen.

files/themes/cover_theme/fotos/Schuljahr 2012_13/Jugendarmut2_Auststellung800.jpg

Zurück