Werte achten - nachhaltig leben
Mit dem Thema „Werte achten – nachhaltig leben“ setzten sich in den letzten Wochen die Schüler der 8. Jahrgangsstufen an der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen sowie der Altmühlfranken-Schule in Weißenburg und Gunzenhausen auseinander. Die Unterrichtseinheiten wurden konzipiert und durchgeführt von den an den Schulen tätigen Jugendsozialarbeitern Veronika Schmidtpeter, Denise Mayer (beide vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen). Unterstützung erhielten die Fachkräfte von Sebastian Amler, der als Jugendbeauftragter der Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz im Landkreis agiert.
Nicht erst seit der Fridays For Future-Bewegung ist der Klimawandel und die damit drohenden Auswirkungen von großer Bedeutung für junge Menschen. „Corona hat dieses Thema etwas in den Hintergrund gedrängt“, schildert Veronika Schmidtpeter. „Dennoch haben wir bei unseren diesjährigen Unterrichtseinheiten zum Projekt „Filmendes Klassenzimmer“ ganz bewusst auf den Natur- und Umweltschutz gesetzt. Schließlich ist dieser von elementarer Bedeutung und gerade junge Menschen können aktiv etwas bewirken“.
In einem ersten Schritt setzten sich die Teilnehmer mit der Tier- und Artenvielfalt in unserer Region auseinander. „Gerade die Vogelinsel im Altmühlsee bei Muhr am See bietet vielen Vögeln Heimat und Rastplatz“, macht Sebastian Amler deutlich und freut sich, dass viele der jungen Menschen diese bereits kennen und sogar schon einmal besucht haben. In einem Quiz, das die Jugendlichen auf Tablets über die Lernplattform Kahoot spielten, wurde Wissen hinsichtlich heimischer Tiere wie Turteltaube, Spitzmaus, Kohlmeise, Fledermäusen oder auch Fröschen abgefragt. „Die Jungen und Mädchen waren mit großem Eifer dabei. Es zeigte sich aber auch, wie wenig sie doch häufig über die Tierwelt direkt vor der eigenen Haustüre wissen“, schildert Denise Mayer ihre Beobachtungen während des Projektes.
Im Folgenden waren die Jugendlichen dazu aufgefordert, der Frage „Was ist mir in meinem Leben wertvoll?“ nachzugehen und hierzu in Kleingruppen Plakate zu gestalten. „Bei allen fanden sich materielle Dinge wie Smartphones, Autos oder Geld wieder. Für viele Jugendliche stehen jedoch auch Werte wie Familie, Freunde und Freiheit ganz weit oben“, erläutert Thomas Pfaffinger. Weitere für sie wichtige Werte wie „Sauberes Wasser“, „Gute Luft“ und „Frieden“ brachten die Schüler in den anschließenden Präsentationen zum Ausdruck. Den Fachkräften war es bei diesem Schritt besonders wichtig, „dass die Achtklässler erkennen, dass letztlich alles zusammenhängt und wir den Wert der Umwelt für unser Leben nicht vernachlässigen dürfen.“ So machte einer der Schüler bei der Vorstellung der Ergebnisse deutlich, dass ihm das neueste iPhone ja wenig nütze, wenn er schwerkrank sei.
Bei der Aktion „Stop and Go“ ermittelten die Schüler anhand verschiedener Fragestellungen ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck. Konnten sie auf Aussagen wie „Du kaufst Dir regelmäßig ein neues Smartphone“, „Du kaufst Dir Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren dann, wenn Du Lust darauf hast“ oder „Du bist in den letzten zwei Jahren in den Urlaub geflogen“ mit „Ja“ antworten, ging es einen Schritt nach vorne. Am Ende wurde so allen ersichtlich, dass wir letztlich alle auf Kosten unserer Umwelt und den damit verbundenen Ressourcen leben. „Doch ein jeder von uns hat es in der Hand, mit den vorhandenen Rohstoffen schonender umzugehen und vielleicht mal auf etwas zu verzichten“, betonen die Fachkräfte.
Eine große Bedrohung für die Weltmeere und schließlich für uns alle stellt Mikroplastik dar. Hierüber erfuhren die Achtklässler anhand eines Info-Filmes viel Neues. „Innerhalb einer Woche nehmen wir über Lebensmittel so viel Plastik zu uns, wie in einer Kreditkarte enthalten ist“, führte Schmidtpeter den sichtlich erstaunten Schülern vor Augen. Auch dass zur Herstellung eines Hamburgers bis 2400 Liter Wasser benötigt werden, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Jungen und Mädchen.
Anhand eines Youtube-Videos wurde anschließend die Bedeutung von Markenkleidung kritisch hinterfragt, bevor sich die Schüler bei verschiedenen kurzen Rollenspielen ausprobierten. Schließlich bekam jede Klasse die Aufgabe, ein Drehbuch rund um die Thematik „Werte achten – nachhaltig leben“ zu erarbeiten. Dieses reichen sie nun in einen Wettbewerb mit den anderen Klassen ein. Der Siegerklasse winkt eine Fahrt in die Bavaria Filmstudios München zum Projekt „Filmendes Klassenzimmer“ – sobald Corona es wieder zulässt.