Streitschlichterseminar

Ein abwechslungsreiches Seminar zum Thema „Respekt“ erlebten die Streitschlichter der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen auf der Burg Wernfels. Angeleitet wurde die Bildungsmaßnahme in der dortigen Jugendherberge von den Jugendsozialarbeitern Denise Mayer (Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonisches Werk Südfranken), Praktikantin Mira Sprügel leistete wertvolle Unterstützung. Zuwendungen der Sankt Gumbertus Stiftung Ansbach sowie des Fördervereins der Stephani-Schule ermöglichten die Durchführung.

Die beiden Sozialpädagogen freuen sich am Ende des Seminars: „Es war ein absolutes Highlight für alle Teilnehmer. Drei Tage voller Respekt, Teamwork, Fledermäusen und vielen Gemeinschaftserlebnissen standen auf unserem Programm.“ Von Freitag bis Sonntag waren die Schüler auf der Burg zu Gast und beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Respekt. Mayer und Pfaffinger hatten sich bewusst hierfür entschieden: „Respekt hält eine Gesellschaft zusammen und ist die Voraussetzung für ein gutes soziales Miteinander.“ Aktuell werde beklagt, dass dieser Wert oft in den Hintergrund gerate und Egoismus unsere Gesellschaft präge. Die Konfliktlotsen seien im Schulalltag Vorbilder und könnten auch beim respektvollen Umgang vorangehen.

Drei Tage mit vielen Erlebnissen erwartete die Streitschlichter der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule Gunzenhausen auf der Burg Wernfels. Hier setzten sie sich mit ihren Begleitpersonen mit dem Begriff Respekt auseinander.

Bevor sich die Schülerinnen und Schüler der Thematik annahmen, erkundeten sie bei einer Rallye die sehenswerte Burg und das dortige Gelände. Am Abend begeisterte eine Fledermaus-Wanderung, die vom LBV Muhr am See angeboten wurde, die Jugendlichen und ihre Begleiter. Neben viel Wissen rund um die nachtaktiven Säugetiere war es besonders eindrucksvoll, dass insbesondere in direkter Nähe der Burg viele Fledermäuse gesichtet werden konnten. Hier wurde den jungen Menschen nachhaltig ein respektvoller Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen vor Augen geführt.

Mit viel Begeisterung bei der Sache: Die Teilnehmer gingen mit speziellen „Ohren“ auf die Suche nach Fledermäusen und erfuhren einen respektvollen Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen.

In einer Übung erfolgte schließlich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Begriff “Respekt“: Die Teilnehmer sollten anhand einer kurzen Personenbeschreibung entscheiden, wie hoch ihr Respekt gegenüber dieser Person ist. In Kleingruppen diskutierten sie schließlich ihre persönlichen Entscheidungen und erstellten eine „Top 5“ der Personen, die sie am meisten respektieren. Anschließend hatten die Fachkräfte mehrere Workshops im Angebot: Die Teenager setzten sich unter anderem mit „Emotionales Hacken“, „Stärkenbaum“ und „Emotionen ausdrücken“ auseinander. Nur wer sich selbst respektiere, könne auch mit seinen Mitmenschen wertschätzend umgehen. Ergänzt wurde dies durch verschiedene Übungen zum Thema „Mein Körper gehört mir“. Hier stand unter anderem im Fokus, woran man im Körper merkt, dass einem jemand zu nahekommt und wie man am besten „Stopp“ sagen kann.

Die freie Zeit während der Einheiten genossen die Acht- bis Zehntklässler beim Chillen am Pool oder sie tobten sich beim Tischtennis- und Fußballspielen aus. „Bewährt hat sich unsere 9 bis 21 Uhr-Regel“, schildert Thomas Pfaffinger. In diesem Zeitraum seien alle Smartphones der Teilnehmer weggesperrt. „So sind letztlich alle dazu aufgefordert, sich mit ihrem Gegenüber auseinanderzusetzen – am besten natürlich mit Respekt“, ergänzt Denise Mayer. Zum Erfolg des Seminars trug auch bei, dass gleich zu Beginn jeder einen sogenannten Buddy (ein anderes Wort für Freund) zog, um den er sich während der Tage besonders respektvoll kümmern sollte. Es galt, geheim zu halten, wem man sich mit Komplimenten, freundlichen Worten oder kleinen ausmerksamen Gesten annahm. Die Auflösung erfolgte am letzten Tag: „Da wirklich alle sehr respektvoll miteinander umgingen, war es häufig eine Überraschung, wer denn nun der eigentliche Buddy war“. Gemeinschaftserlebnisse in Form des Rollenspieles „Werwolf“ oder ein Spieleabend mit dem Titel „Markt der Fähigkeiten“ rundeten das vielfältige Programm des Seminars ab.

Die freie Zeit während der Einheiten vertrieben sich die jungen Konfliktlotsen am Pool und hatten hier sichtbar eine Menge Spaß.

Fotos: Thomas Pfaffinger

Zurück