Ausbildung der Streitschlichter

Im Rahmen eines 2-tägigen Seminars wurden 13 Jungen und Mädchen der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen gezielt auf ihre Tätigkeit als Streitschlichter vorbereitet. Auf der Tagesordnung standen beispielsweise „Die fünf Phasen der Schlichtung“, Methoden der Mediation und viele Übungen zur Kooperation. Die Bildungsmaßnahme, die im Garten des Jugendzentrums (JUZ) stattfand, führten Thomas Pfaffinger, Sozialpädagoge bei der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen, und Denise Mayer, Jugendsozialarbeiterin des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen, durch. Unterstützend brachten sich darüber hinaus die aktiven Konfliktlotsen der Schulen mit ein. Eine Spende der Bäckerei Kleeberger versorgte die Teilnehmer mit leckeren Backwaren.

„Die Corona-Pandemie hat den Verlauf der Streitschlichter-Ausbildung in diesem Schuljahr stark durcheinander gewürfelt,“ schildern Pfaffinger und Mayer, die seit vielen Jahren für die Konfliktlotsen zuständig sind. So musste auch das für März geplante Seminar-Wochenende im Schullandheim Heidenheim ausfallen. Umso glücklicher sind die beiden darüber, dass sie nun an zwei Tagen im Garten des JUZ mit den Schülern die Grundlagen der Mediation theoretisch und vor allem praktisch einüben konnten. „Während des Distanzunterrichts wurden die Inhalte über MS Teams vermittelt“, berichtet Pfaffinger. Dies konnte jedoch kein ausreichender Ersatz für praktische Übungen und soziales Miteinander sein. „Gerade bei den Streitschlichtern ist dies von enormer Bedeutung.“ Sämtliche wichtige gruppendynamische Prozesse fielen erstmal ersatzlos weg. „Nichtsdestotrotz sind wir äußerst hoffnungsvoll, gemeinsam mit den Schülern nun die Ausbildung zu einem erfolgreichen Ende bringen zu können“, freut sich Mayer.

Zu Beginn des Seminars machten alle Schüler einen Corona-Selbsttest. „Hierin sind die jungen Menschen inzwischen geübt und regelrechte Profis“, erläutern die Fachkräfte. Anschließend beschäftigten sie sich mit den fünf Phasen einer Schlichtung. Anhand eines fiktiven Falls wurde der Ablauf erarbeitet und eintrainiert. In drei Workshops setzten sich die baldigen Konfliktlotsen schließlich mit Methoden wie dem „Aktiven Zuhören“, der „Freundlichen Beschwerde“ sowie den „Türöffnern“ auseinander. Der Nachmittag stand unter dem Motto „Zusammenarbeit“: Mit der Übung „Das fliegende Ei“ wurden die Schüler hinsichtlich ihrer Kooperation geschult.

Streitschlichterausbildung

Der Schwerpunkt am nächsten Seminartag lag auf der praktischen Anwendung des gelernten Schlichtungssystems mit vier Tafeln. Hier bewies es sich als großer Vorteil, dass einige der aktiven Streitschlichter mit dabei waren. „Die älteren Schüler gaben erfolgreich ihr Wissen und ihre Erfahrungen an ihre Nachfolger weiter“, macht Denise Mayer deutlich. Auch bei den folgenden Workshops „Eingreifen am Pausenhof“, „Methoden der Lösungssuche“ und „Umgang mit schwierigen Schlichtungen“ leisteten die langjährigen Konfliktlotsen wertvolle Unterstützung.

Eine „Seminar-Rallye“ stand schließlich am Nachmittag an: Nur durch gute Zusammenarbeit konnten die verschiedenen Aufgaben und Fragen bei einem Spaziergang durch Gunzenhausen bearbeitet werden. „Uns war wichtig, nicht nur den Kopf zu fordern, sondern durch Aktivität und Bewegung die nötige Abwechslung zu bieten,“ fasst Thomas Pfaffinger zusammen.

Abschließend wurde noch gemeinsam ein Fazit zum „kleinen Seminar-Wochenende“ gezogen. Die Rückmeldungen der Schüler machten deutlich, dass sie viel Neues gelernt haben, aber ihnen vor allem die Gemeinschaftserlebnisse sehr guttaten.

In den nächsten Tagen gilt es, das theoretische Wissen und die praktischen Kenntnisse bei den anstehenden Prüfungen zum Streitschlichter unter Beweis zu stellen. „Wir sind guter Dinge, dass wir zum neuen Schuljahr fitte und motivierte neue Streitschlichter haben“, zeigen sich Pfaffinger und Mayer abschließend positiv gestimmt.

Streitschlichter

 

 

 

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